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Schriftzug AG Heidekaul Heidekaul
Der Heidekaul Heidekaul    Wohnumfeld     Unser Heidekaul

... liegt im südöstlichsten Teil des bebauten Gebietes von Raderthal, wo er direkt an den Stadtteil Marienburg grenzt.

Heidekaul in Abendsonne

In den Jahren 1949-52 wurde eine für Köln einzigartige zusammenhängende Siedlung für die britische Besatzungsmacht, errichtet, die heute komplett unter Denkmalschutz steht. Sie entspricht dem Muster einer englischen Gartenstadt, an deren Rändern sich Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Zentralgarage, Wäscherei (aufgegeben), Heizwerk, Tennisplätze sowie, auf der anderen Seite der Bonner Straße, eine anglikanische Kirche befinden.

Zu diesem Zweck wurden allerdings zwei Drittel des historischen Kölner Volksparks zerstört, ein Gartenbaudenkmal ersten Ranges. Das verbliebene Drittel des Volksparks wurde im Jahr 2002 in Fritz-Encke-Park umbenannt, auch um den Erbauer zu ehren.

Sonnenuntergang über dem Heidekaul

Die Bilder auf der rechten Seite zeigen die Wohnsiedlung Heidekaul.


Impressionen unserer Wohnsiedlung

Unsere Siedlung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1949 bis 1952. Sie wurde als Volksparksiedlung für die englischen und belgischen Besatzungssoldaten und ihre Familien nach dem Vorbild einer englischen Gartenstadt angelegt. Vor allem sollte der nach dem Krieg knappe Wohnraum für die Kölner Bevölkerung nicht angegriffen werden. Die Gemeinnützige Gesellschaft für Wohnungsbau (GAG) übernahm auf Wunsch der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln das Bauvorhaben, das über das ZECO-Programm (Zonal Executive and Control Office) gefördert wurde.

Eine Reihe namhafter Kölner Architekten, wie Wilhelm Riphahn, Fritz Schaller, Hans Schilling, Bernhard Hermkes und Theodor Kelter, entwarfen eine moderne Nachkriegs-Gartenstadt, die eingebettet in den Raderthaler Volkspark den Charakter einer Grünanlage behielt.

Den Kern der Anlage bildete die große Wiese des Volksparks, die von den Briten als Kricketfeld sportlich genutzt wurde und die begrenzt wurde von der Pavillonschule der englischen Kinder, in der sich heute die Bundeswehr-Fachschule Köln befindet. Die für eine Gartenstadt typischen geschwungenen Straßen wurden in die Symetrie des Volksparks eingebettet, ohne den alten Baumbestand und die rechteckig angelegten Baumalleen zu zerstören.

Neben den 112 Einfamilienhäusern werden besonders das siebengeschossige Hochhaus am Ostrand mit 73 Wohnungen und die vier dreigeschossigen Zeilenbauten mit 48 Wohnungen erwähnt. Heute sind dort statt der 48 Wohnungen 72 Wohnungen vorhanden. Ein großer Teil der am Treppenhaus gegenüberliegenden Wohnungen nutzte einen Verbindungsflur hinter dem Treppenhausflur. Heute sind diese Flure alle zugemauert und jede Wohnung hat einen kleinen Abstellraum. Die Größe der Wohnungen, noch mehr aber die Anordnung von Fenstern und Türen und die damit vorhandenen Stellflächen für Möbel suchen noch heute ihresgleichen. Fast alle Wohnungen waren bereits mit zwei Badezimmern ausgestattet worden, von denen die größeren, nach Abzug der Besatzungstruppen und Vergabe der Wohnungen vorwiegend an Angehörige der Bundeswehr, in Kinderzimmer umgewandelt wurden. Die Abflussrohre wurden allerdings nur versiegelt und sind noch heute vorhanden.

Nachdem die Rheinarmee – die englischen Besatzungskräfte – bis Ende 1965 die Wohnungen geräumt hatten, musste es erst einen Wohnungsskandal geben, bevor die Angehörigen der Bundeswehr die Wohnungen nutzen durften – was für Köln typisch ist, wurde damals auf Bundesebene verursacht, worüber ein Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 01.07.1966 ausführlich berichtete.

Die Einfamilienhäuser im Grünen des ehemaligen Volksparks bilden inzwichen eine herrlich gelegene Villengegend. Leider gingen durch diese Bauten aus der Not der Nachkriegszeit große Teile des ehemaligen Volksparks als Erholungsgebiet für die Allgemeinheit verloren und die restlichen Blumengärten wurden jahrelang vernachlässigt. So entstand der "vergessene Park", der erst von Raderthaler Schulkindern 1978 in das Bewusstsein der Verantwortlichen in Köln zurückgeholt wurde.

(Denkmalliste Köln Nr. 7444: Die Volksparksiedlung)